Irgendetwas stimmte nicht mit Aurora, das war nicht zu übersehen und Ana hatte einfach nur Angst davor, was ihr wiederfahren war. Noch nie hatte sie ihre beste Freundin so zerbrochen gesehen und niemals wieder würde sie sie so sehen wollen. Sie wünschte sich doch nur, dass es ihr gut geht, dass sie jemanden findet, der sie liebt und doch, doch schien sie einfach nur kaputt zu sein. Als sich James zu den beiden Frauen begab und Worte an seine Schwester richtete, die Ana nur Fragen aufwarfen, ließ sie die beiden einen Moment alleine, wich aber dennoch nicht lange von der Seite ihrer Freundin. Sorgenvoll setzte sie sich neben sie auf die Couch und legte eine Decke und ihrem Arm um sie, versuchte sie zu trösten, sie zu beruhigen, zumindest so lange, bis sie einschläft, was durch die Erschöpfung der Blondine relativ schnell geschah - und wohl durch die Tabletten. Vorsichtig und überaus leise begab sich die Brünette zur Tür und hob ihre Tasche vom Boden auf, nur ihren schwarzen Mantel konnte sie sich nicht holen, da Rora mehr oder weniger auf diesem lag. Leise ging sie zu James und sah ihn ernst an: "Pass auf sie auf, sollte et was sein, ruf mich an und... sag Rora, dass ich sie liebe und heute vorbeikommeb werde wegen meinem Mantel.", kurz blickte sie zu Boden, ehe sie sich ihm näherte: "Und der Kuss hatte nicht die leiseste Bedeutung. Vergiss es und sprich mich bloß nicht darauf an.", kalt und mahnend erklangen ihre Worte, ehe sie einfach das Penthouse verließ und sich in ihres begab.
Der nächste Morgen war bereits angebrochen und völlig fertig saß Ana im Wohnzimmer auf dem Sofa, spielte mit ihrem Handy und überlegte, was sie heute tun könnte, doch würde es wohl auf einen faulen Tag hinauslaufen und natürlich ein Besuch bei ihrer besten Freundin, da sie unbedingt mit ihr reden sollte.

Anastasia hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass James am heutigen Tag anders sein würde, so sein würde, wie sie ihn gestern erlebt hatte, den diese Art von Gefühlen, von Sorge und Angst konnte er wohl noch bei seiner Schwester anbringen. Auch wenn Ana gerne diesen James kennenlernen würde, so war sie froh, dass er zumindest zu Aurora ein guter Bruder war, denn eine solche sie liebende Person verdiente sie auf jeden Fall. Seine rüde Art, wie er jedoch mit der Brünetten umsprang gefiel ihr gar nicht. Er habe keine Zeit dafür, das war ihr klar, doch wollte sie es gesagt haben, darüber sprechen wollte sie so oder so nicht. Eine Zeit lang grübelte sie am Abend über alles noch einmal genauestens nach, vor allem jedoch über den Kuss, darüber, wie sie auf ihn reagierte und weil sie daran hauptsächlich dachte fühlte sie sich schon gleich wieder schlecht, weil sie darüber nachdachte und nicht über ihre beste Freundin.

Gerade als sie einen Schluck ihres Wassers trinken wollte, betrat auch schon James ihr Penthouse, weswegen sie nur die Augen verdrehte und die Beine elegant übereinander schlug: "Ich glaub es nicht. Kannst du nicht angemeldet kommen?!", zischte sie ein wenig giftig. Ihr Glas stellte sie zurück auf den Tisch, lehnte sich an und zog eine Augenbraue nach oben: "Charmant wie eh und je. Wenn du nichts nettes zu sagen hast, kannst du gleich wieder gehen, du weißt wo die Türe ist, du bist gerade hereingekommen. Also... tschüss.", kurz beugte sie nach vorne und trank einen Schluck vom Kaffee, den er ihr brachte, wobei sie gleich das Gesicht verzog: "Der Kaffee ist kalt. Du kannst gehen. Los.".

James wusste es doch gleich wieder sie in den Wahnsinn zu treiben. Sie war sich sicher, dass er es ansprechen würde, dass sie die Initiative ergriffen hatte. Etwas, was sie wirklich befreute, vor allem, weil sie sich selbst nicht verstand. Sie war noch nie jemand, der die Initiative ergriffen hatte und dann ausgerechnet bei James, was sein Selbstbewusstsein nur noch mehr pushen würde. Zudem würde er es ihr wohl immer vorhalten um sie zu nerven, sie zu ärgern, denn dies war nun einmal etwas, was er überaus gut beherrschte. Es wäre schon schlimm genug gewesen, hätte sie ihn einfach nur so geküsst, sanft und vorsichtig, doch war sie es, die sich gleich auf seinen Schoß setzten musste, ihn leidenschaftlich küssen musste und nun, nun bereute sie es.

Kurz rieb sie sich ihre Schläfe und gähnte kurz, ehe sie die Augen verdrehte: "Wie bist du überhaupt hier hoch gekommen? Ich glaube nicht, dass du auf der Liste stehst, die mich immer besuchen dürfen.", knurrte sie erneut giftig und hob gleich eine Augenbraue als er sich ihr gegenüber auf den Tisch setzte, doch zuckte sie gleich ein wenig zusammen als er ihre Oberschenkel berührte - ihre Berührungsangst machte sich wieder bemerkbar. Seine Worte führten jedoch dazu, dass sie sich gleich noch schlechter fühlte, sie hatte vergessen zu fragen wie es Rora geht und er hatte es natürlich sofort aufgegriffen: "Ich wollte es noch fragen, also stell mich nicht als schlechte Freundin hin.", ihre Augen formten sich kurz zu Schlitzen, doch spielte ihr Herz gleich verrückt, als sich die Lippen der beiden für einige Sekunden berührten. Dann - wie konnte es anders sein - sprach er den Kuss an, weswegen sie sich räusperte: "Das... ist doch schön für dich. Dass... es dir gefallen hat aber... dann hast du alles gesagt und kannst nun gehen, nicht?!", man merkte ihr deutlich an, wie unangenehm es ihr war und wie nervös er sie machte: "Und... fang gar nicht erst an, dass du mich nervös machst. Dem... ist nicht so.".

Sie wünschte sie könnte die Zeit zurückdrehen, könnte sich einfach beherrschen und hätte ihn somit niemals geküsst. Alles wäre anders gelaufen, es wäre richtig gelaufen, denn noch immer war es verwundernd dass sie ihn überhaupt geküsst hat. Aber nach seinen Lippen sehnte sie sich so ungemein und nach seinem Blick, nach diesem kurzen Kuss konnte sie einfach nicht mehr anders. Sie musste ihn küssen - nur hatte sie es ein wenig übertrieben. Sie hatte sich einfach nicht beherrscht und wäre Aurora nicht zu den beiden gestoßen, möchte sie sich gar nciht ausmalen, was noch geschehen wäre, denn irgendwie wusste sie, dass es zu mehr geführt hätte, dass sie vermutlich mit einander geschlafen hätten, denn gestern hätte sie sich seinem Charme nicht entziehen können. Seit diesem Tag war das Verlangen nach ihm auch noch so unglaublich stark und sie versuchte es einfach zu verdrängen.

Richtig, er tat so oder so, was er wollte, also hätte sie sich jedes Wort sparen können. Augen verdrehend schüttelte sie den Kopf und zuckte leicht mit den Schultern: "Stimmt, wie konnte ich das nur vergessen? Du machst das was du willst und du nimmst dir das was du willst.", merkte sie ernst an, ehe er sie berührte und sie dadurch vollkommen aus der Fassung brachte. "Gut, ich hätte sie nämlich später angerufen und das werde ich auch tun, aber... wenn du darauf bestehst, dann... Dankeschön. Und... wie ich mit 30 aussehe geht dich wirklich gar nichts an.", charmant lächelte sie ihn an, wobei ihre Worte gar nicht charmant klangen. Anfangs hatte er seine Hände nur auf ihre Oberschenkel gelegt, nun strich er sanft über diese weswegen sie gleich ein wenig anders atmete. Als er sich ihrem Ohr nähert schließt sie für einen Moment die Augen auch atmet tief ein und aus. Seine Worte vernehmend, öffnete sie diese jedoch gleich wieder: "M-mir... ist gar nichts... unangenehm... es... war keine Be... Begierde.", stotterte sie und biss sich kurz auf die Unterlippe als er einen Kuss auf ihrem Hals abließ. "h-hör... hör auf....", murmelte sie leise, undeutlich, doch fügt sie gleich noch etwas hinzu: "nicht... hör nicht auf...".